Nur drei Gefangenen gelingt das unmögliche – Sie schaffen die Flucht aus dem sichersten Gefängnis der Welt

Auf Der Strecke Geblieben

Das muss man wirklich nochmals betonen, wie schwer es den harten Jungs gefallen war, Allen zurück zu lassen. Sie hatten so lange Zeit an ihrem Plan gearbeitet und es fiel ihnen schwer, einen jetzt im Stich lassen zu müssen. Aber es ging einfach nicht anders. Auch Allen war das klar. Wenn sie jetzt alle warteten, war die Gefahr groß, dass keiner von ihnen es je schaffen würde. Also stiegen nur die 3 durch ihre Löcher in der Wand, in den Versorgungsschacht und kletterten von dort aus fast 10 Meter hoch durch den Lüftungsschacht auf das Dach. Hier konnten sie bereits tief durchatmen. Der schlimmste Teil schien geschafft.



Jetzt kam aber der noch schwierigere Teil, was sie vorher aber auch genau durchdacht hatten. Sie mussten jetzt vom Dach herunter, das bedeutete, 15 Meter runter klettern. Dort mussten sie an den Duschen vorbei, die auch bewacht waren. Sie schlichen sich so leise wie irgend möglich an den Wachen vorbei und schafften es, sich in den Büschen zu verstecken. Von dort aus konnten sie zur Küste gelangen. Jetzt wurde es richtig spannend. Würde ihr Boot halten? Würden sie es über das eiskalte Meer schaffen?

Überraschung für die Wärter

Seitdem gibt es keine Spur von den Brüdern John und Clarence und auch nicht von Frank. Um ca. 23:30 hatten sie ihr Boot bestiegen und sind damit auf das Meer hinausgefahren. Erst am nächsten Tag, zur Weckzeit, bemerkten die Wärter, dass die drei nicht mehr da waren. Jetzt wurden alle anderen durch die typische Sirene geweckt, die losgeht, wenn eine Flucht entdeckt wird. Alle waren schockiert. Wo waren die Männer hin? Alles wurde abgesucht. Denn keiner konnte glauben, dass es jemand aus dieser Festung geschafft haben konnte. Aber sie dachten auch, dass sie die Flucht kaum überlebt haben konnten.



Der vierte im Bunde, Allen, hatte übrigens nicht ganz seine Pläne aufgegeben. Irgendwann passte er durch das Loch, kletterte auch aufs Dach, schaffte es sogar auch, an den Wärtern bei den Duschen vorbei zu kommen. Aber als er an das Meeresufer gelangte, war ihm auch klar, die anderen waren weg. Er hatte weder eine Schwimmweste, noch ein Gefährt, mit dem er sich auf das Wasser wagen konnte. Er überlegt kurz, ob er schwimmen sollte, beschloss dann aber, seine Fluchtpläne aufzugeben. Er wusste, dass er es nicht lebend schaffen würde, wenn er sich jetzt ohne alles ins Wasser begab.

Pläne aufgeben

Also stand er da am Ufer, starrte auf das Wasser und ihm war klar, er hatte keine Chance, diese Flucht ohne die Gefährten zu schaffen. Daher gab er auf und ging zurück zu seiner Zelle. Er musste kooperieren, wenn er jetzt noch ein halbwegs erträgliches Leben in diesem Gefängnis haben wollte. Er erzählte bereitwillig fast alles von ihren Plänen. Aber wirklich nur fast, da er seinen Freunden einen Vorsprung geben wollte.



Jeder einzelne der Gefangenen wurde befragt. Immer und immer wieder. Das ganze Gefängnis wurde mehrmals durchsucht und auch die Insel. Alle standen vor einem Rätsel. Wie konnte gleich 3 Männern die Flucht aus diesem Sicherheitsgefängnis gelingen? Sie gingen auch die Wege nach, die die drei Männer genommen hatten. Im Inneren waren alle beeindruckt, denn der Plan hatte keine Fehler. Allerdings dachten alle auch daran, dass spätestens das Meer den Männern zum Verhängnis werden würde. Sie nahmen an, dass sie sicher ertrunken waren.

Auf der Flucht

Es wurde alles noch mal genau durchdacht. Die Männer waren noch nicht alt, sondern in bester körperlicher Verfassung und auch fit. Es war auch bekannt, dass John und Clarence gute Schwimmer waren. Sie konnten ganz leicht klettern und durch Schächte kriechen. Aber würden sie es wirklich hinbekommen haben, dass eiskalte Wasser bis zum Festland zu schaffen? Eines war klar. Diese Frage musste geklärt werden. Sie mussten gefunden werden. Egal ob als Leichen oder noch am Leben.



Alle Polizisten und ähnliche Beamte waren mit der Geschichte von Alcatraz vertraut. Natürlich hatte man viele Jahre nach den 3 geflohenen Männern Ausschau gehalten. Es konnte ja doch möglich sein, dass ihnen die Flucht bis ans rettende Ufer des Festlandes gelungen war. Die meisten allerdings dachten wirklich nicht, dass einer überleben konnte. Um so erstaunter war man, als im Jahr 2018 ein Brief an die Polizei auftauchte, in dem jemand sich als John Anglin ausgab. Also einer der Brüder. In dem Brief stand, dass es ihm schlecht geht, dass er Krebs hat und darum bittet, gut versorgt zu werden und maximal ein Jahr Gefängnis im Nachhinein zu erhalten. Er würde dafür kooperieren.

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