Nur drei Gefangenen gelingt das unmögliche – Sie schaffen die Flucht aus dem sichersten Gefängnis der Welt

Berechnungen

Seit dem Jahr der Flucht, also seit 1962 haben so viele Menschen den Fall untersucht, sie haben gesucht und versucht zu klären, ob es möglich war, so eine Fahrt über das Wasser mit lächerlichen Mitteln zu schaffen, ohne dabei ins Wasser zu fallen und dort zu ertrinken? Es war ja kein stiller See, in den die Männer damals stachen, sondern ein wildes Meer mit starken Strömungen. Genau das war ja auch ein Grund, warum genau dort das Gefängnis errichtet wurde. Weil eben eine Flucht praktisch unmöglich war. Spätestens das Meer würde jede Fluchtchance vernichten.



Allerdings fanden spätere Simulationen am Computer statt, die durchaus eine Chance für die Männer berechneten. Die Strömung, die zu dieser Zeit herrschte, die doch nicht so weite Entfernung vom Land, es war möglich, das zu schaffen. Sie wären dann nördlich der Golden Gate Bridge gelandet und hätten dort an Land gehen können. Auch meldete sich ein Frachtschiff, dass in dieser Gegend im Wasser eine Leiche gesehen haben will. Da diese Meldung aber nie verfolgt wurde, wurde auch nicht wirklich gesucht und so bleibt das ein Rätsel.

Neue Ermittlungen

Nach der Flucht im Jahr 1962 wurde bis zum Jahr 1979 ermittelt. Alle waren beteiligt. Die Polizei, das FBI, aber niemand konnte den Fall klären. So wurden die Akten also Ende der 70er Jahre geschlossen. Man war sicher, nach 17 Jahren würde sich nichts mehr tun. Die Männer waren damals ertrunken und fertig. Als aber dieser Brief des angeblichen John Anglin auftauchte, änderte das alles. Ihnen blieb gar nichts anderes übrig, als den alten Fall neu aufzurollen.



Natürlich war inzwischen die komplette Presse auf den Fall aufmerksam geworden und auch Sender nahmen das Thema wieder auf. Sogar zuvor noch, also ehe Johns angeblicher Brief auftauchte. Schon im Jahr 2015 zeigte der „History Channel“ eine Reportage, die auf das Überleben der Anglins hinzielte. Es wurde über die Blumen berichtet, die die Oma immer bekam und auch Weihnachtskarten gezeigt, die die Brüder jedes Jahr unterschrieben hatten. War das alles echt, oder wollte jemand nur Aufmerksamkeit? Denn eines war auch klar. Viele Leute bewunderten die drei für ihre damalige mutige Flucht. Vielleicht waren die Karten und die Blumen von einem Fan übermittelt worden?

Hollywood hatte gutes Material

Diese wirklich einzigartige und gefährliche Flucht aus dem „sichersten Gefängnis der Welt“ lieferte natürlich genügend Material, dass auch Hollywood darauf aufmerksam wurde. J. Campbell Bruce war von dieser Story so begeistert, dass er beschloss, darüber zu schreiben. Im Jahr 1979, also in dem Jahr, als offiziell die Ermittlungen eingestellt wurden, wurde der Roman verfilmt. Niemand geringerer als Clint Eastwood spielte die Hauptrolle. Fred Ward, eine weitere Hauptrolle, wurde aufgrund seiner athletischen sportlichen Figur erwählt. Die Anglin Brüder waren ja auch wirklich sportlich, das musste also richtig besetzt werden. Fred Ward spielte John.



Leider blieb der Fall ein Mysterium. Bis heute wurde nicht geklärt, ob es tatsächlich John Anglin war, der diesen Brief an die Polizei hatte schicken lassen. Nicht mal unsere modernste Technologie konnte zweifelsfrei die Echtheit bestätigen. Daher bleibt die Flucht von Alcatraz bis heute ein offener Fall, weil nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte, ob die 3 oder 2 oder wenigstens einer von ihnen die doch schwierige Fahrt über das Meer geschafft hatte. Viele sind bis heute böse, weil „John Anglin“ keine Antwort gegeben wurde. Er hatte um gute Versorgung gebeten und um eine maximal einjährige Haftstrafe. So hätte der Fall aufgeklärt werden konnte. Jetzt ist es wahrscheinlich zu spät. Bleibt noch eine Frage offen: Wie ging es mit Alcatraz selbst weiter?

Es ist möglich

Inzwischen gibt es jedes Jahr einen Triathlon und zwar in der Bucht von Alcatraz. Bis heute ist keiner der Teilnehmer dabei ertrunken. Allerdings sagen sie auch, dass das alles geübte Schwimmer sind und nicht bei Nacht geschwommen wird. Also ist es für Leute aus der Übung nicht leicht, so eine große Strecke locker zurück zu legen. Außerdem munkelt man, dass wenn die Männer es doch an Land geschafft haben, sie sicherlich nicht gleich den besten Lebenswandel hatten und so vielleicht bei der nächstbesten Gelegenheit in Schwierigkeiten geraten wären. Aber das sind alles nur Spekulationen. Zugegeben.



Was ist das eigentlich für eine Insel, die später das „sicherste Gefängnis“ beherbergte? Die Insel Alcatraz war auch vorher schon bedeutsam. Im Jahr 1854 wurde hier der erste Leuchtturm der Westküste eingeweiht. Die Insel diente später als Fort. Später dann wurde es als Hochsicherheitsgefängnis umgebaut und tat lange seine Dienste. Sehr gut sogar, bis zur Flucht der 3 Männer. Aufgrund der hohen Kosten und weil es eben doch nicht so sicher war, wie gedacht, wurde das Gefängnis allerdings im Jahr 1963 geschlossen. Und was ist heute auf der Insel?

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