Angst ist wirklich ansteckend! Das kann man dagegen tun

Wer unter Angststörungen leidet, den wird sicher interessieren, dass es tatsächlich darauf ankommt, mit wem man sich umgibt, damit man aus dem Kreislauf von Angst, Panik und den damit einhergehenden Problemen besser umgehen kann. Eine Studie hat sich mit dem Thema befasst, wie ansteckend Angst wirklich sein kann und kam zu einem überraschenden Ergebnis. In der Gruppe sind Menschen normalerweise stark. Aber nicht, wenn es um negative Gefühle geht. Diese werden durch die Gruppe sogar verstärkt.



Eltern wussten es irgendwie schon immer. Wenn das Kind, besonders im Jugendalter, nicht so gut drauf ist, dann hilft es ihm nicht, wenn es sich mit weiteren Jugendlichen umgibt, die das Leben auch nur als anstrengend und teilweise sogar bedrohlich empfinden. Es ist eigentlich klar, dass man sich dann gegenseitig nur noch mehr in die dunklen Gedanken verirrt. Und ja, da ist was dran. Das Umfeld verstärkt Gefühle nur noch weiter. Sind diese positiv, ist alles gut. Sind sie negativ, wird es nur noch schlimmer.
Gemeinsam im Spukhaus

Eine Gruppe von Forschern des California Institute ging mit 30 Probanden für je eine halbe Stunde in ein sogenanntes Spukhaus. In den USA gibt es mehrere solcher Attraktionen, in denen man sich das ganze Jahr über richtig schön gruseln kann. Das Haus hatte mehrere Räume und in jedem lauerten gruselige Gestalten und Geräusche. Also fast wie in einer Geisterbahn.



Mit einem Unterschied: Nicht nur gruselige Geräusche wurden den Probanden präsentiert, sondern auch sehr reale Geräusche von Bedrohungen, wie ein Auto, welches auf einen zurast oder auch Schüsse aus Waffen. Das ist noch mal heftiger, denn solche Geräusche können ja tatsächlich auftreten. Jeder Proband hatte ein Armband um, welches die Reaktionen, nicht nur den erhöhten Puls, genau aufzeichnete.

Die Ergebnisse waren erstaunlich

Die Forscher veröffentlichten später ihre Studie im „Psychological Science“ Magazin und berichteten, dass ihre Probanden Armbänder umhatten, die nicht nur auf den Herzschlag reagierten, sondern es wurden viel mehr Werte gemessen, u.a. der Teil des Nervensystems welches auf die äußeren Reize reagiert. Man wollte so nachweisen, dass äußere Einflüsse, die wirklich als bedrohlich empfunden werden eine sehr starke Wirkung auf die Psyche haben können. Es reagiert also nicht nur der Körper, sondern eben auch die Psyche.



Wir finden diese Studie insofern interessant, weil sie auch einen Aufschluss darüber gibt, wie Menschen auf Medien reagieren. Der Psyche ist es also relativ egal, wie wahr das ist, was man seinen Sinnen vorsetzt. Wer also gerne gruselige Sachen ansieht, läuft Gefahr, dass sich die Angst tatsächlich im Geist manifestiert. Sollte man also wirklich mehr aufpassen, was man an Eindrücken täglich konsumiert? Es geht also längst nicht nur um Gruselfilme, sondern alle Schreckensmeldungen.

In Begleitung wird alles nur noch heftiger

Man sollte jetzt annehmen, dass die Anwesenheit von anderen Menschen beruhigend und ausgleichend wirken sollte, aber genau das Gegenteil ist der Fall, wie diese Studie auch gut beweisen konnte. Alle hatten Angst, hatten das Gefühl einer sehr realen Bedrohung in diesem Spukhaus. Die Leute kannten sich untereinander und anscheinend haben sie alle die körperlichen Signale der anderen aufgenommen und so hat sich die Angst verstärkt.



Eine der Expertinnen zog als Fazit, dass die Leute, die sonst nicht so ängstlich sind, gerade durch die Angst der anderen Anwesenden überhaupt erst negativ reagierten. Obwohl es keinen realen Grund gab. Sie wussten ja, dass alle Geräusche, alles was in diesem Spukhaus vor sich ging, nicht real war. Es gab keine echte Bedrohung, aber sie steckten sich alle untereinander mit ihrer Angst an.

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