Immer wieder hören wir, dass wir entgiften müssen, damit unser Körper wirklich optimal funktioniert. Da ist schon auch etwas dran. Wir sind umgeben von Umweltgiften und auch durch unsere tägliche Ernährung kommt eine Menge an schädlichen Stoffen in unseren Organismus. Verschiedenste Säfte, Pulver und auch Pflaster sollen uns dann „detoxen“, also entgiften.



Die Frage, die sich viele berechtigt stellen, brauchen wir diese Mittel überhaupt? Was ist dran an Detox-Pflastern, helfen diese und müssen wir dem Körper wirklich dabei helfen, sich selbst wieder reinigen zu können, oder schafft unser Körper das ganz von alleine? Sehen wir uns die einzelnen Methoden doch mal genauer an. Saftkuren, Pulver und Co sollen ja auch halten, was sie versprechen. Oder braucht man das gar nicht?

Detox durch Pflaster

Natürlich haben wir alle Phasen, in denen wir uns regelrecht ausgelaugt fühlen. Unser Alltag ist stressig, immer gibt es was zu tun. Die Familie will versorgt werden, und/oder der Chef möchte, dass wir mehr arbeiten, als wir schaffen. Wir sind gerädert und müde, schon wenn wir morgens das Bett verlassen und fragen uns, warum wir nicht mehr leisten können. Warum wir nicht mehr so leistungsfähig sind wie früher.



Hier kommen jetzt die Mittelchen zum Zuge. Sie versprechen uns, dass wir uns wieder super fühlen, wenn wir unseren Körper entgiften. Wenn wir ihn von allen möglichen und unmöglichen Schlacken befreien. Wir sollen uns Pflaster an die Sohlen kleben und diese Pflaster ziehen dann die Gifte aus uns ganz einfach heraus. Über Nacht, während wir schlafen. Vielleicht verlieren wir sogar noch das eine oder andere Pfund dabei. Was ist dran? Sehen wir mal genauer hin.

Braucht unser Organismus wirklich Hilfe?

Tatsächlich sind sich Experten darin einig, dass es eigentlich gar keine Entgiftung braucht. Schon alleine der Begriff „Detox“ sei eine Irreführung, so die Teamleiterin für Lebensmittel und Ernährung Annett Reinke, die bei der Verbraucherzentrale in Brandenburg arbeitet. Das sind schon mal deutliche Worte. Sehen wir noch genauer hin.



Es würde ja bedeuten, dass wir komplett entgiften müssen. Der Hamburger Ernährungsmediziner Matthias Riedl sagt es noch deutlicher, auf die Frage, ob man den Körper entgiften muss, meint er: „Das macht er selbst, und zwar ganz hervorragend.“ Auch das sind sehr klare Worte. Unser Körper ist ja einiges gewöhnt, seit wir auf der Welt sind und hat seine Mechanismen, um Schadstoffe zügig und sicher wieder aus dem Körper zu entfernen.

Wir haben selbst hervorragende Organe dafür

Alle Schadstoffe, die in unseren Körper gelangen, werden über die reinigenden Organe wieder entfernt, bzw. unschädlich gemacht. Die Leber, der Darm, die Niere und auch die Lunge arbeiten ständig daran, irgendwelchen schädlichen Stoffen den Garaus zu machen. Sie werden abgebaut und wieder aus dem Körper befördert. Natürlich muss man bei irgendwelchen Überdosen an Medikamenten beispielsweise nachhelfen, aber wie oft ist das der Fall?



Es gibt schon auch Vergiftungen, die beispielsweise durch verseuchte Wohnungen entstehen können. Wenn zum Beispiel Blei in den Rohren ist und man das durch das Trinkwasser zu sich nimmt. Oder Anreicherungen durch andere schädliche Stoffe. Hier ist aber wichtig zu wissen, dass keines der Detox Produkte, die im Markt frei erhältlich sind, hier helfen könnten. Dazu geht man zum Umweltmediziner, der weiß genau, was zu tun ist.